Die Gärten des Alkinoos

Literarische Spaziergänge in Italien, Korsika, Sardinien,

Griechenland und Sizilien

 

von Wolfgang Geisthövel

 

Beim Reisen in „homerische“ Landschaften lassen sich, neben der Stimme des Urvaters der europäischen Literatur Homer, auch viele ortsbezogene Stimmen von seinen Nachfahren vernehmen. In Vergils Aeneis und Ovids Metamorphosen erlebte der homerische Odysseus in Gestalt des troianischen Helden Aeneas eine Wiedergeburt; bevorzugter Handlungsraum dessen Fahrt von Troia nach Rom waren  Sizilien und Latium. Hier auch siedelte Dante in den Commedia divina Odysseus' Abenteuer mit der Nymphe Kirke an. Goethe empfand bestimmte sizilianische Landschaften als den besten „Kommentar zur Odyssee“. In unserer Zeit hat Durs Grünbein mit seinem Gedicht Torso des Polyphem dem Zyklopen im latinischen Sperlonga ein Denkmal gesetzt.

Und wieder andere banden ihre poetischen Imaginationen an Schauplätze ganz ohne Bezugnahme auf homerische Topographien wie Johann Gottfried Seume auf seinem Weg nach Syrakus oder der sizilianischen Schriftsteller Giovanni Verga in Acitrezza zu Füßen des Ätna.
 

166 Seiten, Festeinband mit Lesebändchen, 1 fb. Abb.

ISBN 978-3-945961-36-0 

22,00 €

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© Wolfgang Geisthövel

DER AUTOR

 

Der Arzt PD Dr. med. Wolfgang Geisthövel, viele Jahre Leiter einer internistischen Abteilung in Köln, ist 1940 in Frankfurt am Main geboren und lebt mit seiner Frau in Berlin. Seit früher Jugend unternahm er zahlreiche Reisen. Nach drei kulturgeschichtlich und ethnologisch akzentuierten Reisebeschreibungen über den Mittelmeerraum (Reisen in Nordafrika 1974), Lateinamerika (Reisen in Lateinamerika 1978) sowie Südostasien und Neuguinea (Zwischen Ahnenkult und Video 1986) begann Wolfgang Geisthövel ein Projekt „literarisch-topographischer Spurensuche“, bei dem Reisen nach Maßgabe literarischer Schauplätze und Handlungsorte geplant wurden. Er suchte Orte auf, die mit den Werken großer Schriftsteller und Dichter verbunden sind, um zu erkunden, ob und wie ein Ort, eine Landschaft im Werk Widerhall gefunden haben. Die entstandenen Reisebeschreibungen verschränken eigenes Erleben und die  erzählende Stimme des real Reisenden mit den vielfältigen Stimmen der Autoren zu einem Beziehungsgeflecht aus Beschreibung und Imagination, Realität und Fiktion.

Aus diesen Spurensuchen gingen Hölderlins Schwaben (1996), Reisen in Uwe Johnsons Mecklenburg (2001), Kein Besuch bei Lawrence Durrell (2002), Unterwegs mit Odysseus durch das Mittelmeer (2007) und Brasilien. Eine literarische Reise (2013) hervor.

Neben seiner eigenen literarischen Tätigkeit hat Wolfgang Geisthövel in mehreren Jahrzehnten eine umfangreiche Sammlung literarischer Reisebeschreibungen zusammengetragen, die in einer großen Ausstellung der Kölner Stadtbibliothek präsentiert und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführlich besprochen worden ist.